Bei der Anzahl der Wohnungen insgesamt wurde ein Plus von 6,3 Prozent verzeichnet (2011: 40.545.308, 2022: 43.106.589). Das heißt: über den Zeitraum von 11 Jahren sind 2.561.281 neue Wohnungen entstanden, im Durchschnitt etwa 232.844 pro Jahr. 2011 befanden sich davon 22,1 Prozent (8.956.419) in WEG, 2022 sind es nur noch 21,5 Prozent (9.277.939). In 11 Jahren sind in WEG nur 321.520 neue Wohnungen entstanden, durchschnittlich ca. 29.229 pro Jahr. Der rückläufige Anteil der WEG an der insgesamt steigenden Gesamtzahl, lässt sich mit einem Zuwachs bei den Kommunen und kommunalen Wohnungsunternehmen um 16,8 Prozent (2011: 2.294.246, 2022: 2.679.282, + 385.036 Wohnungen, 35.003 im Durchschnitt pro Jahr) sowie privatwirtschaftlichen Wohnungsunternehmen um 25,0 Prozent (2011: 2.183.194, 2022: 2.728.586, + 545.392 Wohnungen, 49.581 im Durchschnitt pro Jahr) erklären. Durch die steigende Gesamtanzahl liegen 2022 zwar 3,6 Prozent mehr Wohnungen in WEG als 2011, das Wachstum aber deutlich unter dem Gesamtanstieg.
Ähnlich sieht es bei den Wohngebäuden aus: 2022 gab es 5,5 Prozent mehr Gebäude (2011: 18.922.614, 2022: 19.957.268, + 1.034.654 Gebäude, 94.059 im Durchschnitt pro Jahr). Allerdings sank der Anteil in WEG von 9,3 Prozent (1.767.031) in 2011 auf 8,9 Prozent (1.771.291) in 2022. Auch hier bedeutet das in absoluten Zahlen zwar eine marginale Erhöhung um 0,2 Prozent (+ 4.260 Gebäude, 387 im Durchschnitt pro Jahr), die durch einen größeren Anteil an Privatpersonen und privatwirtschaftlichen Wohnungsunternehmen zu begründen ist, aber im Vergleich mit der Gesamtentwicklung viel zu gering ausfällt.
„Insgesamt bleibt die Eigentumsquote in Deutschland weiter extrem niedrig. Dass geringe Wachstum beim privaten Wohnungseigentum ist zunehmend problematisch“, so Martin Kaßler, Geschäftsführer des VDIV Deutschland. „Eigentumsbildung als Altersvorsorge bleibt für viele Menschen danach nur noch Illusion. Neben deutlich gestiegenen Baulandpreisen und Baukosten sind auch die Nebenkosten wie die Grunderwerbsteuer und gestiegene Bauzinsen ausschlaggebende Faktoren für diese fatale Entwicklung. Die Absicherung im Alter für viele Menschen steht damit auf der Kippe. Bund und Länder müssen hier dringend gegensteuern, um nicht weiter europäisches Schlusslicht bei der Wohneigentumsbildung zu bleiben.“